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[gelöst] Fußnoten und „Hurenkinder“
Verfasst: Mi 16. Nov 2022, 17:20
von Anodos
Hallo Leute,
ich habe immer wieder ein Problem mit Fußnoten bzw. mit „Hurenkindern“, wenn ich ein Buch mit vielen Fußnoten layoute. Obwohl am Ende der Seite noch Platz für eine Zeile wäre, bricht LO-Writer die letzte Zeile eines Absatzes auf die nächste Seite um, weil am Ende der Zeile sich ein Fußnotenanker befindet. Das ist sehr unschön bzw. ergibt ein klassisches Hurenkind.
Sowohl in der Formatvorlage des (Zitat-)Absatzes als auch in der Formatvorlage „Fußnote“ habe ich beide Häkchen für „Schusterjungenregelung“ und „Hurenkinderregelung“ entfernt.
Mein Wunsch ist, daß der Absatz/das Zitat mit dem Fußnotenanker noch auf die Seite geht, die Fußnote selbst aber erst auf der nächsten Seite erscheint.
Eine Beispieldatei habe ich angehängt (das Problem befindet sich zwischen S. 39 und 40). Allerdings befürchte ich, daß diese Datei nicht viel nützt, da nicht die üblichen Schriften verwendet werden (z. B. Minion Pro, Noto Sans ExtraCondensed SemiLight) und so das Umbruchproblem auf dem jeweiligen Rechner gar nicht nachvollzogen werden kann.
Hat jemand dennoch eine Idee für mein Problem?
Grüße
Anodos
Re: Fußnoten und „Hurenkinder“
Verfasst: Mi 16. Nov 2022, 17:46
von Pit Zyclade
Deine Datei zeigt nicht den Fehler zwischen Seite 39 (Fußnote 28 und 59 komplett) und Seite 40 (Fußnote 60 bis 64)
Wenn du den Fehler ausschließlich bei einer deiner exotischen Schriften reproduzieren kannst, dann mußt du uns so ein Beispiel geben.
Re: Fußnoten und „Hurenkinder“
Verfasst: Mi 16. Nov 2022, 18:48
von Anodos
Hallo Pit Zyclade,
ich verstehe nicht, was Du genau mit „so ein Beispiel“ meinst: Meinst Du eine Datei mit anderen (sehr verbreiteten) Schriften? Wenn ja, dann fürchte ich, daß es gar nicht so einfach ist, ein ähnliches „Hurenkind“ mit Absicht zu erzeugen. Und: An welche Schriften hättest Du da gedacht?
Ich habe mal ein PDF der beiden Seiten begelegt, damit man zumindest sehen kann, was ich meine.
Grüße
Anodos
Re: Fußnoten und „Hurenkinder“
Verfasst: Mi 16. Nov 2022, 22:27
von Pit Zyclade
Ich kann dein Beispiel sehen (!) im pdf, aber ich kann nicht damit experimentieren oder analysieren, warum das so ist.
Du hast impliziert, dass das vom Sprachfonds abhängig sei.
Wenn dem so wäre, dann müßte es ja auch im Originaldokument so bleiben, wenn du nur diese beiden Seiten herauskopierst und in ein leeres odt-Dokument (!) packst. Damit könnte man schon eher was anfangen.
Re: Fußnoten und „Hurenkinder“
Verfasst: Do 17. Nov 2022, 09:17
von Pit Zyclade
Ohne Neuigkeiten von Dir:
1. Wie endet die Zeile in der Fußnote, welcher danach der Umbruch folgt?
2. Hast du mal versucht, hier das letzte Zeichen zu löschen und ggf. durch ein geschütztes Leerzeichen zu ersetzen?
So ähnlich macht man das ja auch, wenn im normalen Text unerwünschte Umbrüche erfolgen...
Re: Fußnoten und „Hurenkinder“
Verfasst: Do 17. Nov 2022, 10:29
von Anodos
Hallo Pit Zyclade,
vielen Dank für Deine beiden Nachrichten.
Die Idee mit dem zweiseitigen Dokument ist gut, diese habe ich gleich umgesetzt (siehe Dateianhang).
Zu Deinen Fragen: Ich verstehe nicht ganz, was Du mit „Wie endet die Zeile in der Fußnote, welcher danach der Umbruch folgt?“ meinst. Auch bin ich nicht sicher, welche Fußnote Du meinst. Meinst Du Fußnote 4 (neues Dokument) oder Fußnote 5? Allgemein: Sämtliche Fußnoten enden mit einem Punkt bzw. einer (unsichtbaren) Absatzmarke. Die Ersetzung des (Schluß-)Punktes durch ein geschütztes Leerzeichen erbringt keine Änderung – aber Du meinst wahrscheinlich etwas ganz anderes.
Grüße
Anodos
Re: Fußnoten und „Hurenkinder“
Verfasst: Do 17. Nov 2022, 12:02
von miesepeter
Anodos hat geschrieben: ↑Mi 16. Nov 2022, 17:20
Mein Wunsch ist, daß der Absatz/das Zitat mit dem Fußnotenanker noch auf die Seite geht, die Fußnote selbst aber erst auf der nächsten Seite erscheint.
Hallo,
das wiche jetzt von dem üblichen Verhalten ab und du müsstest in diesem Fall einen Workaround "erfinden". Vielleicht (!) ginge das mit Hilfe von Querverweisen.
Anodos hat geschrieben: ↑Mi 16. Nov 2022, 17:20
Sowohl in der Formatvorlage des (Zitat-)Absatzes als auch in der Formatvorlage „Fußnote“ habe ich beide Häkchen für „Schusterjungenregelung“ und „Hurenkinderregelung“ entfernt.
Ich würde diese Regeln („Schusterjungenregelung“ und „Hurenkinderregelung“) beibehalten. Du könntest ja auf 3 Zeilen erweitern und schauen wie das passt. Bei einem fertigen Layout wäre es auch möglich, dies als manuelle Formatierung auf einen einzelnen Absatz zu beziehen. Dies würde zwar den Seitenaufbau auf den betreffenden Seiten etwas unruhiger gestalten, du hättest in diesem Fall jedoch keine "Witwen"/"Waisen".
Übrigens: Schreibst du noch nach der alten Rechtschreibung und ist das für deine Arbeit von Vorteil?
Ich fürchte, ich bin dir jetzt keine große Hilfe, ciao.

Re: Fußnoten und „Hurenkinder“
Verfasst: Do 17. Nov 2022, 13:44
von Anodos
Hallo miesepeter,
miesepeter hat geschrieben: ↑Do 17. Nov 2022, 12:02
Anodos hat geschrieben: ↑Mi 16. Nov 2022, 17:20
Mein Wunsch ist, daß der Absatz/das Zitat mit dem Fußnotenanker noch auf die Seite geht, die Fußnote selbst aber erst auf der nächsten Seite erscheint.
Hallo,
das wiche jetzt von dem üblichen Verhalten ab…
Ja, ich weiß, es wäre mir aber dennoch unterm Strich so lieber. Das Interessante ist, daß LO-Writer es manchmal von alleine macht, die Fußnote erst auf der nächsten Seite zu beginnen. Und so dachte ich mir, es müßte doch möglich sein, durch Hilfe bestimmter Einstellungen dieses Verhalten gezielt herbeizuführen.
miesepeter hat geschrieben: ↑Do 17. Nov 2022, 12:02
…und du müsstest in diesem Fall einen Workaround "erfinden". Vielleicht (!) ginge das mit Hilfe von Querverweisen.
An so etwas in der Art habe ich auch gedacht, weiß aber nicht wie, deshalb meine Anfrage hier im Forum. Wie Du Dir das mit den Querverweisen vorstellst, müßtest Du mir näher erklären.
miesepeter hat geschrieben: ↑Do 17. Nov 2022, 12:02
Anodos hat geschrieben: ↑Mi 16. Nov 2022, 17:20
Sowohl in der Formatvorlage des (Zitat-)Absatzes als auch in der Formatvorlage „Fußnote“ habe ich beide Häkchen für „Schusterjungenregelung“ und „Hurenkinderregelung“ entfernt.
Ich würde diese Regeln („Schusterjungenregelung“ und „Hurenkinderregelung“) beibehalten. Du könntest ja auf 3 Zeilen erweitern und schauen wie das passt. Bei einem fertigen Layout wäre es auch möglich, dies als manuelle Formatierung auf einen einzelnen Absatz zu beziehen. Dies würde zwar den Seitenaufbau auf den betreffenden Seiten etwas unruhiger gestalten, du hättest in diesem Fall jedoch keine "Witwen"/"Waisen".
In meiner Absatzvorlage „Fußnote“ sind beide Häkchen gesetzt, in dem hier vorgestellten Fall habe ich aber bei der entsprechenden Fußnote die Häkchen entfernt. In den Absatzvorlagen für den Haupttext („ohne E - ohne A“ etc.) ist zumindest bei der Hurenkinderregelung ein Häkchen gesetzt, da ich (manche) „Schusterjungen“ für erträglich halte.
Bei meinen (persönlichen) Layoutvorstellungen finde ich es nicht so schlimm, wenn eine Fußnote erst auf der nächsten Seite auftaucht, dafür aber am Ende der Seite kein unnötiger Weißraum entsteht, weil 2 oder 3 Zeilen aufgrund der Schusterjunge-/Hurenkind-Einstellungen auf die nächste Seite verschoben werden oder aber ein unschönes Hurenkind, weil LO-Writer die Zeile mit dem Fußnotenanker unbedingt mit auf die nächste Seite ziehen will.
miesepeter hat geschrieben: ↑Do 17. Nov 2022, 12:02
Übrigens: Schreibst du noch nach der alten Rechtschreibung und ist das für deine Arbeit von Vorteil?
Da es sich bei dieser Arbeit nicht um eine im üblichen Sinne wissenschaftliche Arbeit an der UNI handelt, sondern um ein Sachbuch, das zum Teil recht in die Tiefe geht, und der Auftraggeber schon etwas älter ist, ist die hier verwendete „Alte Rechtschreibung“ nicht von Nachteil, sondern gewollt. Ich persönlich bevorzuge im übrigen ebenfalls die „Traditionelle Rechtschreibung“ (diese Bezeichnung ist mir sympathischer), weil diese besser geeignet ist, um Gedanken auszudrücken bzw. sichtbar zu machen.
miesepeter hat geschrieben: ↑Do 17. Nov 2022, 12:02
Ich fürchte, ich bin dir jetzt keine große Hilfe, ciao.
Das würde ich nicht unbedingt sagen, denn Du hattest ja schon eine Idee („Querverweise“) bzw. ein vielversprechendes Wort für einen Lösungsansatz meines Problems genannt: „Workaround“.
Grüße
Anodos
Re: Fußnoten und „Hurenkinder“
Verfasst: Do 17. Nov 2022, 14:11
von Pit Zyclade
Es geht also um ungewollte Textumbrüche und nicht um irgendwelche Umbrüche innerhalb der Fußnoten.
Und dass Fußnoten sich am Fuße der Seite befinden, von der sie aufgerufen werden, ist ja per definitionem so gewollt.
Also wenn man irgendwelche Zeilenumbrüche innerhalb von Textabsätzen vermeiden will und sie nicht mit den vielen genannten Möglichkeiten hinbekommt, dann kann man noch mit dem Zeilenabstand experimentieren. Aber das gehört dann auch in die individuelle, gezielte Nacharbeit.
Re: Fußnoten und „Hurenkinder“
Verfasst: Do 17. Nov 2022, 15:09
von miesepeter
Ich hab dir mal einen "Würgaround" hergestellt, siehe Anlage. Entsprechende Stellen sind farbig hervorgehoben. Weiße Farbe druckt sich ja nicht, trotzdem kann ich sie sehen, wenn eine
Feldhinterlegung aktiv ist...

In diesem Fall kommt es ja auf die gedruckte Version an, da darf man in einer Textdatei schon schwindeln...
Anodos hat geschrieben: ↑Do 17. Nov 2022, 13:44
Ich persönlich bevorzuge im übrigen ebenfalls die „Traditionelle Rechtschreibung“ (diese Bezeichnung ist mir sympathischer), weil diese besser geeignet ist, um Gedanken auszudrücken bzw. sichtbar zu machen.

Wirklich jetzt?! Originelle Begründung!